01.01.2023

Geschäftsführerwechsel in der Elektro-Innung Chemnitz

Robby Drechsel verabschiedet sich als Geschäftsführer der Elektro-Innung Chemnitz

Verleihung der Ehrennadel in Gold: Andreas Schulze & Robby Drechsel

Sehr geehrte Damen und Herren, Sehr geehrte Innungsmitglieder, Sehr geehrte Geschäftspartner,

nach über 32 Jahren als Geschäftsführer der Elektro-Innung Chemnitz befinde ich mich seit 1.1.2023 im Ruhestand.

Rückblickend fragt man sich, und da geht es bestimmt nicht nur mir so, wo diese Jahre hingegangen sind? Wenn man sich etwas intensiver auf diese Gedanken einlässt, wird einem jedoch auch sehr bewusst, was alles in dieser Zeit geschehen ist. An dieser Stelle möchte ich das Private einmal beiseite lassen und vor allem auf die Entwicklung unsere Branche eingehen.

Die Einführung der Marktwirtschaft und der damit verbundene vollkommende Wechsel der betriebswirtschaftlichen Aufgaben in den Firmen war sicherlich die größte Herausforderung für alle Betriebe, die den Wechsel erlebt haben. Keine Generation hatte das vorher zu bewältigen! Ich durfte das begleiten, verfolgen und in meiner Tätigkeit unterstützen, wobei ich dies genauso lernen musste, wie alle anderen auch. Neue Gesetze und Vorschriften brachen über uns herein, technische Bestimmungen mussten erfasst werden, ja unsere ganze Welt wurde neu geordnet. Fast nichts im gewerblich-beruflichen Leben war so wie früher.

Gut, dass zu Beginn dieses Umbruchs entschlossene Handwerker unsere Interessenvertretung - die Elektro-Innung Chemnitz gegründet haben. Anfänglich war mir die tiefe Bedeutung eines solchen Verbandes für das Handwerk als Ganzes überhaupt nicht bewusst! Erst im Laufe der Zeit, auch nachdem ich mich mit der Geschichte des Handwerks näher beschäftigt hatte, wurde mir die Notwendigkeit einer Organisationsstruktur im Handwerk klar. Nicht umsonst bestehen ähnliche Strukturen schon seit Jahrhunderten! Die relative Kleinteiligkeit der Betriebe erfordert unbedingt einen starken Zusammenschluss, um im Gefüge von politischen und industriellen Zielsetzungen und Interessen in unserer Gesellschaft überhaupt gehört zu werden.

In diesem Bewusstsein ist die Freiwilligkeit in der Organisationsstruktur kein Nachteil, sondern eine starke Basis. Nur wenn ein Verband mit dieser Überzeugung getragen wird, kann etwas erreicht und nachhaltig gestaltet werden! Wenn wir es nicht selbst in die Hand nehmen - jemand anders kümmert sich im Sinne unseres Handwerks nicht darum!

Wie überall im Leben, kann man natürlich nicht alles erreichen, dabei hat sich unsere Innung gut entwickelt und hat eine stabile Basis. Als Beispiele möchte ich hier nur die seit langer Zeit, eigenständige Durchführung der Gesellenprüfungen oder die Zusammenschlüsse mit den Innungen Hohenstein/Glauchau und Annaberg nennen. Die lange vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Netzbetreibern und unseren Partnern aus der Industrie kann auch nur auf einer soliden Basis gedeihen, die immer wieder erneuert werden muss. Nicht vergessen möchte ich die vielen schönen Unternehmungen, ob es nun grandiose Reisen oder bis in die Öffentlichkeit strahlende Veranstaltungen waren. All das gehört zu einer lebendigen, modernen Innung und zeugt von der Stabilität und Ausgeglichenheit unseres Verbandes. Dabei wuchsen nicht nur gute kollegiale Beziehungen, sondern auch freundschaftliche Kontakte, die ich nicht missen möchte.

Die Elektro-Innung Chemnitz gilt als verlässlicher und geachteter Partner in der Branche und ist das Ergebnis des Engagements aller Innungs- und Ausschussmitglieder auf allen Ebenen. Ich durfte dazu meinen Teil beitragen. Es war anfangs natürlich nur ein “Job”, besonders in der Zeit des Umbruchs unserer Gesellschaft, in der keiner wusste, wohin die Reise geht. Das Verhältnis zu meiner Tätigkeit entwickelte sich jedoch im Laufe der Zeit immer mehr zu einer starken Verwurzelung in unserer Branche und ich kann heute mit Überzeugung sagen, dass ich mich als Teil unseres E-Handwerks fühle! Auch wenn ich den Erwartungen dem ein oder anderen gegenüber vielleicht nicht immer gerecht werden konnte, so waren die Kontakte stets von Kollegialität und Vertrauen geprägt. Die bodenständige, offene und realistische Sichtweise des Handwerks entspricht auch meinem Verständnis von Zusammenarbeit und Kommunikation. Deshalb hatte ich in meiner Arbeit immer ein gutes Gefühl - JA, es hat mir Freude bereitet, gemeinsam mit Ihnen für unsere Innung zu wirken!

Besonders hervorheben möchte ich die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Obermeistern, Vorständen und Ausschussmitgliedern in all den Jahren, die Voraussetzung und Ansporn zugleich für eine engagierte Arbeit waren. Ohne diese Basis wäre die zurückliegende langjährige Tätigkeit nicht möglich gewesen. Besonderen Dank und Respekt möchte ich gegenüber den Obermeistern, mit denen ich zusammenarbeiten durfte, ausdrucken! Christian Hofmann, mit dem ich die ersten Wege bereiten konnte, Dietmar Borchers, dem die weitere Gestaltung mit neuen Ideen am Herzen lag und Thomas Strieter, mit dem ich den Generationswechsel in den Gremien, als wichtige Voraussetzung für das weitere Gedeihen unserer Innung, begleiten durfte.

Dieses Vertrauen war die Grundlage, um eigene Gedanken einzubringen zu können und damit kreativ an der Gestaltung des Innungslebens mitzuwirken. Dafür möchte ich allen meinen herzlichsten Dank aussprechen! An dieser Stelle danke ich natürlich auch meiner Mitarbeiterin Frau Ines Fischer für die vielen Jahre vertrauensvoller und konstruktiver Zusammenarbeit im Team! Ich wünsche unserem E-Handwerk, Ihnen persönlich und Ihren Familien für die Zukunft alles erdenklich Gute!

 

In diesem Sinne verbleibe ich mit den allerbesten Grüßen

Ihr Robby Drechsel

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